Geschichte des Tagebaus Bärwalde

Südlich von Boxberg wurde der Tagebau Bärwalde durch den VEB BKW Glückauf aufgeschlossen. Die Aufschlussentwässerung begann 1971 und die Kohleförderung erfolgte ab 1976. Die geförderte Kohle kam sowohl zur Verstromung im Kraftwerk Boxberg als auch zur Veredelung ins Gaskombinat Schwarze Pumpe zum Einsatz. Der Rückgang des Rohkohlebedarfes ab 1990 führte im Jahre 1991 zur Stundung und erlaubte im Mai 1992 zur vorzeitigen Stilllegung des nunmehr zur LAUBAG gehörenden Tagebaus. Aus dem Tagebau Bärwalde wurden vom November 1976 bis zum März 1992 insgesamt ca. 185 Mio. t Rohbraunkohle gefördert und 683 Mio. m³ Abraum bewegt. Der Kohletransport zu den Abnehmern erfolgte im Zugbetrieb.

Die zwischen Uhyst an der Spree und Bärwalde gelegenen Ortschaften Merzdorf (amtliche Umsiedlerzahl: 182 Einwohner) und Schöpsdorf (55 Einwohner) wurden durch den Tagebau in den Jahren 1979/80 bzw. 1981 in Anspruch genommen. Als vorgezogene Maßnahmen zur geplanten Tagebauentwicklung in Richtung zur Ortslage Klitten wurden 1987/1988 einige Einzelgebäude (OT Jasua der Gemeinde Klitten mit 28 Einwohnern) vom Bergbau erworben und zum Teil abgerissen. Durch die vorzeitige Stilllegung des Tagebaues Bärwalde konnte die Überbaggerung der Ortschaft Klitten (ca. 1.500 Einwohner) vermieden werden.

Nach der Rekultivierung und Sanierung des Bergbaugebietes Bärwalde entsteht ein für Tourismus und Naherholung entwickelter 1.280 ha großer See. Die Flutung sollte bis 2010 abgeschlossen werden. Der verkehrsgünstig an der B 156 gelegene Bärwalder See hat neben der Freizeitfunktion auch die Aufgabe zur Niedrigwasserregulierung der Spree und wird dazu als Wasserspeicher mit einer Staulamelle von 2 Metern betrieben. Als Attraktion wurde 2007 am Nordufer bei Boxberg das Landschaftskunstbauwerk "das Ohr" errichtet. Das Bauwerk ermöglicht Freilufttheaterveranstaltungen und bietet mit seiner begehbaren Höhe von 18 m faszinierende Anblicke über den See und zum Lausitzer Bergland. Am westlichen Uferbereich wurde bereits vor 1990 auf der Innenkippe eine 211 ha große Landwirtschaftsfläche angelegt.

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