Geschichte des Tagebaus Olbersdorf

Im Jahr 1799 wurden auf Veranlassung des damaligen Unterschoßherrn Bohruntersuchungen angestellt, mit deren Hilfe das Vorhandensein von Braunkohle erkundet wurde. 1810 trat eine Gesellschaft unter dem Namen „Sozial-Mineralbergwerkschaft zu Olbersdorf“ zusammen, welche das Bergwerk begründete. Diese Gesellschaft kaufte 1812 das zweite in Niederolbersdorf gelegene Mühlengrundstück. Kohle wurde bis März 1911 untertage im Pfeilerbruchbau abgebaut. Dann wurde der untertägige Abbau eingestellt und die Schächte verfüllt.

Im Tagebaubetrieb der Grube "Glückauf" wurde nur das Oberflöz abgebaut, ab 1910 parallel zum untertägigen Abbau. 1913 wurde eine Kettenbahn in Betrieb genommen. Neben der lokalen Kohleversorgung von Haushalten und Betrieben in und um Zittau erfolgte ab 1919 eine regelmäßige Kohleabfuhr mit der Schmalspurbahn nach Hermsdorf. Der Betrieb  wurde 1938 eingestellt, nachdem es bereits 1933 eine erste Rutschung in der Innenkippe gegeben hatte. Anschließend füllte sich die Grube mit aufsteigendem Grundwasser.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Tagebaubetrieb 1947 u. a. für die Versorgung des Kraftwerkes Zittau wieder aufgenommen. Ab 1958 wurde die Braunkohle nicht mehr manuell gewonnen, fortan wurden Greiferbagger eingesetzt und ab 1966 ein Schaufelradbagger verwendet. Von Olbersdorf aus wurden in den sechziger Jahren Kohlenzüge nach Ebersbach (Weberei), nach Dresden, Neschwitz, Knappenrode und Spreewitz abgefertigt. 1975 wurde der Tagebau dem „Braunkohlenwerk Oberlausitz, Hagenwerder“ zugeordnet und ab 1985 systematisch um zwei weitere Felder erweitert. Die Erweiterung stellte die Kohlezufuhr für die Kraftwerke Hagenwerder und Hirschfelde sicher.

Bedingt durch den Tagebaubetrieb entstand ein 38 m tiefes Restloch. Wegen der geplanten Erweiterung zum Großtagebau Zittau-Süd als zukünftige Versorgungsbasis für das Kraftwerk Hagenwerder wurden Teile des Olbersdorfer Niederdorfes in das Neubaugebiet im Oberdorf umgesiedelt. Die problematische Umsiedlung von weiteren Ortsteilen bewirkte 1989 ein Umdenken und mit Beschluss des Ministerrates der DDR vom 1. März 1990 wurde die Stillsetzung des Tagebaus Olbersdorf festgelegt. Die Einstellung des Bergbaubetriebes erfolgte zum 30. September 1991. Die geordnete Flutung des Tagebaurestlochs währte vom 15. September 1996 bis zum 2. März 1999. Die Sanierungsarbeiten führte die LMBV mbH aus. Mittlerweile stellt der Olbersdorfer See und seine Umgebung eine attraktive Naherholungslandschaft für Zittau und die anderen benachbarten Orte dar.

Die Kohleförderung ist für die Jahre 1908-1938 mit 2,5 Mio. t, 1947-1974 mit 11 Mio. t und 1975-1991 mit 8 Mio. t. anzugeben.

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