Im Sommer 1914 begann die Ilse Bergbau AG südlich von Laubusch mit dem Aufschluss des Tagebaues „Erika“. Während des 1. Weltkrieges wurden die Arbeiten bis zum Jahre 1917 unterbrochen. Der Abbau begann im Schwenkbetrieb zwischen Nardt und dem jetzigen Ort Laubusch. Die Außenhalde Nardt sowie drei im Raum Laubusch im Zeitraum von 1917-1919 angelegte Halden dienten zur Aufnahme des Aufschlussabraumes und führten zu prägnanten Reliefveränderungen in der flachen Landschaft. Nach 1925 verlagerte sich der Abbau bis zum Jahre 1940 in das nordöstliche Gebiet zwischen Nardt, Neuwiese und dem Dorf Laubusch. Ab 1928 erfolgte der erste Einsatz einer Abraumförderbrücke.
Im Tagebau wurde regelmäßig modernste Technik eingeführt. 1915 war dies der Zugbetrieb mit elektrischen Grubenlokomotiven und 1928 erstmals die Förderbrücke (F 30). Bereits 1916 wurde der Tagebau Erika in das Grubenbahnnetz der Ilse Bergbau AG integriert. Bis zum Jahre 1937 entwickelte sich die Grube „Erika“ zum größten Tagebau der Lausitz. Nach 1945 erhielt der Tagebau die Bezeichnung Laubusch (später Laubusch-Kortitzmühle).
Vom Tagebau Laubusch wurden folgende Orte und Siedlungen überbaggert:
- Neu Laubusch (Ortsabbruch 1924, amtliche Umsiedlerzahl: 125 Personen)
- Laubusch (Ortsabbruch 1940/41, amtliche Umsiedlerzahl: 250 Personen)
- Buschmühle (Ortsabbruch 1976/77, amtliche Umsiedlerzahl: 15 Personen)
Darüber hinaus wurden Hammermühle (1924) und Biervoschitz (1956) aufgegeben.
Die im Tagebau gewonnene Kohle diente vorrangig der Versorgung der werkseigenen Brikettfabrik Laubusch (1919-1997) und des benachbarten Aluminiumwerkes (Lautawerk der VAW 1918 bis 1945, Tonerde- und Aluminiumwerk 1951-1990). Ab 1947 wurden über eine neugebaute Kohleverbindungsbahn (900 mm Spurweite) zusätzlich die Brikettfabriken Zeißholz und Heide versorgt. Im Jahr 1962 wurde der Tagebau planmäßig stillgelegt. Die Bergbaufolgelandschaft ist heute von ausgedehnten Wäldern und zwei kleineren Seen (Lugteich, Kortitzmühler See) geprägt.
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