Geschichte der Tagebaue Skado und Koschen

Die ehemaligen Tagebaue Skado und Koschen bilden mit dem nördlich angrenzenden ehemaligen Tagebau Sedlitz (Land Brandenburg) eine Gruppe von Tagebauen, die sich gegenseitig stark beeinflusst und räumlich teilweise überlagert haben. Insgesamt wurden aus den drei Tagebauen von 1945 bis zu ihrer Auskohlung ca. 515 Mio. t Rohbraunkohle gefördert. Hauptabnehmer der geförderten Rohbraunkohle waren die durch Braunkohlenbahnen angeschlossenen Brikettfabriken von Laubusch, Senftenberg und Großräschen.

Durch Kohleabbau in den Tagebauen sind drei große Resträume entstanden – die sogenannte Restlochkette Sedlitz/Skado/Koschen. Der Abbau der Restpfeiler zwischen den Tagebauefeldern führte zur Überschneidung der Grenzen der Tagebaue, so dass die Restlöcher Koschen/Skado und Skado/Sedlitz jeweils nur durch Dämme aus gekippten Abraummassen voneinander getrennt sind.

Wichtige Daten zur Entwicklung dieser Tagebaue sind:

Tagebau Sedlitz

1926/27 Aufschluss des Tagebaues durch die Ilse Bergbau AG (ehemaliger Tagebau Ilse-Ost)
1928 Beginn der Kohleförderung
1980 Beendigung der Auskohlung (VE BKK Senftenberg)
2015 voraussichtliche Flutung des "Sedlitzer Sees"

Tagebau Skado

1939 Aufschluss des Tagebaues durch die Ilse Bergbau AG
1944 Beginn der Kohleförderung
1978 Beendigung der Auskohlung (VEB BKW Glückauf)
2008 Abschluss der Flutung des "Geierswalder Sees"

Tagebau Koschen

1951 Aufschluss des Tagebaues durch die VE BKK Senftenberg
1955 Beginn der Kohleförderung
1972 Beendigung der Auskohlung (VE BKK Senftenberg)
2012 Abschluss der Flutung des "Partwitzer Sees"

Der Betrieb der drei Tagebaue erforderte die Orts- bzw. Teilortsverlagerungen von Rosendorf (Ortsabbruch 1972, amtliche Umsiedlerzahl: 340 Personen (mit Sorno)), von Scado (Ortsabbruch 1964, amtliche Umsiedlerzahl: 220 Personen) und von Groß Partwitz (Ortsabbruch 1969/70, amtliche Umsiedlerzahl: 415 Personen).

Die Sanierung der Tagebaugebiete übernahm ab 1994 die LBV mbH (ab 1996 LMBV mbH). Das Sanierungsgebiet Sedlitz befindet sich im Land Brandenburg, die beiden anderen Sanierungsgebiete (von kleinen brandenburgischen Bereichen abgesehen) im Freistaat Sachsen.

Die entstandenen drei Seen werden untereinander durch schiffbare Kanäle verbunden und darüber hinaus werden über schiffbare Kanäle der Spreetaler See, der Sabrodter See und der Senftenberger See erreichbar sein. Diese Seengruppe bildet den Kernbereich des Lausitzer Seenlandes, einer neuen attraktiven touristischen Großlandschaft.